Renaud Boyer

Renaud Boyer wurde in der Côte de Beaune der berühmten, im Barrique ausgebauten Chardonnays geboren, doch heute ist er eines der größten Aushängeschilder des natürlichen Weinbaus. Aus einer eher konventionellen Winzerfamilie stammend, strebte er zunächst eine Karriere als Chemiker oder Ingenieur an. Als ihn seine Leidenschaft für den Wein packte, beschloss er, bei renommierten Handwerkern wie Pierre Overnoy im Jura, Patrick Meyer im Elsass und Philippe Jambon im Beaujolais zu lernen. Sein Abenteuer begann im Jahr 2004, als er das Angebot seines Onkels Thierry Guyot annahm und die Weinberge in Saint-Romain pachtete, die seit 1986 nach biologischen und biodynamischen Prinzipien bewirtschaftet werden. Renaud entpuppte sich sofort als außergewöhnlicher Önologe, dessen Bescheidenheit und Menschlichkeit sich in seinen Kreationen widerspiegeln, die mit den von seiner japanischen Ehefrau entworfenen, kostbaren Etiketten versehen sind.

Die Weinberge von Renaud Boyer erstrecken sich über eine Gesamtfläche von etwa 3 Hektar, eine kleine Fläche innerhalb des großen Familienbesitzes, mit Parzellen, die zwischen den Dörfern Meursault, wo das Weingut seinen Sitz hat, Puligny-Montrachet, Saint-Romain und in der Umgebung von Beaune verstreut sind. In diesem südlichen Teil der Côte d'Or sind die Parzellen zu gleichen Teilen mit Chardonnay und Pinot Noir bepflanzt. Einige der Rebstöcke sind sehr alt, über 80 Jahre, und werden kompromisslos bewirtschaftet, ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Produkten. Die Lagen sind sehr unterschiedlich, sie liegen zwischen 200 und fast 400 Metern über dem Meeresspiegel und sind nach Südosten, Süden und Südwesten ausgerichtet. Ein gemeinsamer Nenner der Böden ist das erkennbare Vorhandensein von Kalkstein, in dem Aufschlüsse von Meeresfossilien keine Seltenheit sind. Es versteht sich von selbst, dass alle Feldarbeiten von Hand durchgeführt werden.

Renaud Boyer stellt in dem alten Keller seines Großvaters, der eigens modernisiert wurde, sehr reine Weine her, die das Terroir und den Jahrgang perfekt widerspiegeln, ohne Zusatz von Sulfiten oder önologischen Zusätzen. Die Gärung erfolgt ausschließlich spontan mit einheimischen Hefen, und die Weinbereitung erfolgt nach absolut traditionellen Verfahren: Verwendung ganzer Trauben und mehrmonatige Reifung in einem Stück, dem 228 Liter fassenden burgundischen Barrique. Sorgfältige handwerkliche Kreationen, die dazu geführt haben, dass Renaud Boyer mehrfach mit einer Koryphäe der burgundischen Natürlichkeit, wie Henry-Frederic Roch, verglichen wurde.