Verdicchio

Eine Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht und mit der besonderen Form einer Flasche verbunden ist

Der Geschichte eines der größten Weißweine unseres Landes liegen mehrere historische Etappen zugrunde. Die ersten Schritte einer Entwicklung, die heute zur Kreation des besten Verdicchio geführt hat, gehen auf die alten Römer zurück, unermüdliche Winzer, die nach ihren territorialen Eroberungen Produktionszonen in ganz Europa, einschließlich Italien, angelegt haben. Die ersten offiziellen historischen Quellen stammen jedenfalls aus dem Jahr 410 n. Chr. und sprechen von einem Wein, der aus dieser lokalen weißen Rebsorte hergestellt wurde. Es scheint, dass Alaric, König der Westgoten, auf seinem Weg nach Rom, um es zu plündern, an Jesi vorbeikam, um sich mit Fässern des dort produzierten goldenen Nektars einzudecken, der mystische Eigenschaften hatte, um den Kriegergeist seiner Soldaten zu stärken.

Ein zweiter Moment in seiner Geschichte betrifft die Migration einiger venezianischer Siedler, die kamen, um die Landschaft der Marken neu zu bevölkern. Dies ist eine viel diskutierte Episode, da einige Historiker auf diesen Moment die Verbreitung des Trebbiano di Soave in der Region Marken zurückdatieren, der mit der Zeit die berühmte lokale weiße Rebsorte werden sollte. Neuere genetische Studien scheinen diese Abstammung jedoch nicht zu bestätigen, ebenso wenig wie elterliche Ableitungen von anderen Rebsorten. Untersuchungen, die bestätigen, dass der Verdicchio Wein ausschließlich ein autochthones Produkt der Region ist, sowie ein Botschafter par excellence seines Terroirs.

Im Jahr 1579 haben wir die erste Schrift, die versucht, den Weinbau zu regeln, vor allem in der Gegend von Matelica, einem der beiden berühmtesten Gebiete für seine Produktion. Es ist gegen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, dass wir sehen können, wie die lokale Produktion ein hohes Qualitätsniveau erreicht, vor allem in der gleichen Zeit Ubaldo Rosi spürte die Eigenschaften des Verdicchio, die es für die Herstellung von Schaumweinen geeignet machen, als Beweis für seine Vielseitigkeit. In den 1950er Jahren rief der Hersteller Fazi Battaglia einen Wettbewerb ins Leben, um eine besondere Flasche zu kreieren, die diese Spezialität aus der Region Marken sofort erkennen ließ. Der Gewinner war der Mailänder Architekt Antonio Maiocchi, der die berühmte grüne Amphorenflasche entwarf, die inzwischen zu einer Design-Ikone geworden ist. Aufgrund seines Erfolges wurde er von anderen Weingütern kopiert und wütete lange Zeit in den Supermarktregalen und wurde zum Synonym für Weißwein aus der Region Marken in Italien und auf der ganzen Welt.

Verschiedene Produktionsgebiete des Verdicchio

Wir haben es hier mit einer geschätzten Rebsorte zu tun, die in der Lage ist, einen Nektar mit reicher Persönlichkeit zu liefern, der auch für eine Alterung von zehn oder fünfzehn Jahren geeignet ist. Die Qualität des Verdicchio ist auch den Böden der Marken zu verdanken, die in ihrer Art einzigartig sind und sich durch überwiegend lehmige und tonhaltige Böden auszeichnen, mit kalkhaltigen Bestandteilen und sehr reich an Kalium, eine ideale Mischung für die Entwicklung besonders feiner Aromen. Außerdem bedeutet die Nähe des Gebiets zum Meer, dass die Brise von der Adria das Gebiet abmildert, was eine gute Temperaturspanne und einen perfekten Reifegrad der Trauben garantiert und ihre Säure konzentriert.

Die bekanntesten Produktionsgebiete sind die von Matelica, in der Provinz Macerata, und die Castelli di Jesi, in der Provinz Ancona. Aus diesen beiden Terroirs werden die brillantesten Ausdrucksformen der Kategorie gewonnen. Innerhalb des zweiten Herkunftsgebiets ist vor allem der unglaubliche Verdicchio La Staffa zu erwähnen, eine kleine und dynamische lokale Weinkellerei, die in der Lage ist, Ergebnisse von großer Statur und Anerkennung zu produzieren, die das Ergebnis von Gedächtnis und großer Sorgfalt sind, sowohl im Weinberg als auch in den Verarbeitungsphasen. 

Verdicchio wird je nach Bezeichnung unterschiedlich klassifiziert. Der Verdicchio di Matelica DOCG Riserva benötigt eine Reifezeit von mindestens 18 Monaten, die auch in Holzfässern durchgeführt werden kann. Die beiden anderen DOCGs betreffen das Produktionsgebiet von Castelli di Jesi: Riserva und Riserva Classico. Beide Sorten müssen mindestens 24 Monate reifen, davon 6 Monate in Flaschen. Aus der gleichen Ortschaft Jesi kommt schließlich die Version Verdicchio Superiore mit der Bezeichnung "Classico", wobei letztere Bezeichnung immer die Herkunft der Trauben aus dem ältesten Anbaugebiet angibt. Der Verdicchio passito wird nur in der Provinz Ancona hergestellt, während der Spumante auch in der Provinz Matelica erhältlich ist.

Die gastronomischen Kombinationen des Verdicchio sind aufgrund der Eigenschaften der Rebsorte äußerst interessant. Die Farbe variiert auch je nach dem für die Reifung verwendeten Behälter. So gelangt man vom klassischen grünlichen Farbton zu Nuancen von intensiven Goldgelb. Sie ist eine der polyphenolreichsten weißen Trauben und kann dank ihrer bemerkenswerten Struktur schmackhaften Gerichten standhalten und hinterlässt am Gaumen ein unverwechselbares Gefühl von Sauberkeit und Eleganz. Die Nase bietet charakteristische Empfindungen von Mandel, gefolgt von duftenden Anklängen von weißen Steinobst Früchten, Kamille, Ginster und, bei einer Passage im Holz, überzeugenden zarten Noten von Akazie und Lindenblüten. Am Gaumen ist der Auftakt weich und ausgewogen, wobei die alkoholische Komponente und die säuerliche Charakteristik eine angenehme Frische verleihen.

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